Fesselmassagen
Die Lust auf Fesselmassagen resultiert in den allermeisten Fällen aus dem Wunsch, Kontrolle abzugeben. So lautet unsere Beobachtung und das ist ja auch nicht weiter verwunderlich. Interessanter wird es, wenn wir bedenken, dass der Wunsch nach Kontrollabgabe gepaart ist mit einem weiteren Wunsch. Nämlich, dass da eine Person sei, der wir die Kontolle gerne übergeben möchten. Eine Person, die bitte alle möglichen positiven und begehrenswerten Fictionen von uns (aus Klientensicht) auch erfüllt. Jetzt wirds interessant, zu Ihr wollen wir nämlich Nähe, aber darüber haben wir nicht mehr zu bestimmen. Indem wir dieser Person die Kotrolle, also auch die Führung durch die Session verüberantworten, entsteht also ein Spannungsbogen. Schließlich obliegt es jetzt einzig dieser Person, dem eigenen Verlangen nach Nähe, Berührung, oder Körperkontakt statt zu geben, oder eben nicht.
Ein zweiter Spannungsbogen bildet sich, in Fesselmassagen häufiger als in anderen Massageformen, zwischen dem Wunsch, richtig krass etwas zu spüren und dem Wunsch, liebevoll und sanft angenommen und gehalten zu werden. Der Erste resultiert aus gemachten Erfahrungen und wächst im Laufe unserer Biografie, der Zweite ist uns evolutionär in die Gene gelegt.
Die Kompassrose, die aus diesen beiden Achsen entsteht, ist nach unserer Efahrung das Charakteristukum von Fesselmassagen und an Hand ihrer navigieren wir durch die Session.
Die genannten Themen sind natürlich nicht die einzigen Themen, die sich während einer Fesselmassage zeigen können und wir reden hier auch nur von unseren Beobachtungen. Diese waren uns immerhin Grund genug dafür, einen Massagestil zu entwickeln, der sich an diesem Kompass orientiert.
In der Fesselmassage verwenden wir Griffe und Streichungen aus Lomi Lomi Massage und Shiatsu. Diese erfüllen den sanften Aspekt. Fasziale Techniken, Druckpunktmassage und evtl. auch Dehnungen erfüllen den Aspekt der härteren Berührung. Das Seil und Anleihen aus dem Shibari unterstützen dabei.
Performer: Anja, Berlin & René, Berlin